Naturpools & Schwimmteiche: Natürlich Baden

Ein Naturpool oder Schwimmteich bietet ein einzigartiges Badeerlebnis – Schwimmen in klarem, lebendigem Wasser, ganz ohne Chlor oder andere aggressive Chemikalien. Stattdessen sorgt ein biologisches Gleichgewicht aus Pflanzen, Mikroorganismen und speziellen Filtern für die Wasserreinigung. Eine naturnahe Oase im eigenen Garten.

Idyllischer Naturpool mit Holzsteg und üppiger Bepflanzung

Was ist ein Naturpool / Schwimmteich?

Naturpools und Schwimmteiche nutzen natürliche Prozesse zur Wasserreinigung. Sie bestehen typischerweise aus zwei Zonen, die miteinander verbunden sind:

  • Schwimmzone: Der eigentliche Badebereich, frei von Pflanzen und Substrat, oft mit senkrechten Wänden wie bei einem konventionellen Pool.
  • Regenerationszone (Klärzone): Ein bepflanzter Bereich mit speziellem Filtersubstrat (z.B. Kies, Zeolith). Hier bauen Mikroorganismen und Wasserpflanzen Nährstoffe ab und reinigen so das Wasser, das zwischen den Zonen zirkuliert (meist durch eine kleine Pumpe unterstützt).

Es gibt verschiedene Typen von Schwimmteichen/Naturpools, von sehr naturnahen Teichen (Typ 1-2) bis hin zu technisch unterstützten Naturpools (Typ 3-5), die weniger Regenerationsfläche benötigen und optisch näher an klassischen Pools sind.

Vorteile eines Naturpools

Warum entscheiden sich immer mehr Menschen für einen Naturpool?

  • Natürliches Badegefühl: Schwimmen in weichem, lebendigem Wasser ohne Chlorgeruch oder brennende Augen. Ideal für Allergiker und empfindliche Haut.
  • Umweltfreundlich: Keine Umweltbelastung durch Chemikalien. Fördert die lokale Biodiversität durch Lebensraum für Pflanzen und Tiere (in der Regenerationszone).
  • Ästhetik: Fügt sich harmonisch und natürlich in den Garten ein. Ganzjährige Attraktivität durch die bepflanzte Zone.
  • Geringere Betriebskosten: Keine laufenden Kosten für Desinfektionsmittel. Stromkosten für die Umwälzpumpe sind oft geringer als bei konventionellen Pools.
  • Nachhaltigkeit: Langlebiges System bei richtiger Planung und Pflege.

Aufbau & Technik

Der Bau eines Naturpools erfordert Fachwissen, insbesondere bei der Dimensionierung der Regenerationszone und der Auswahl der richtigen Pflanzen und Filtertechnik. Eine professionelle Planung ist sehr empfehlenswert.

  • Zonierung: Die Größe der Regenerationszone muss auf das Volumen der Schwimmzone abgestimmt sein (je nach Typ ca. 30-50% der Gesamtfläche). Die Zonen werden oft durch eine Trennwand (unter Wasser) getrennt.
  • Abdichtung: Wie bei anderen Pools wird eine robuste Folie (meist Kautschuk oder spezielle PE-Folie) verwendet.
  • Filtersystem: Das Herzstück ist der bepflanzte Bodenfilter in der Regenerationszone. Das Wasser durchströmt das Substrat, wo Mikroorganismen die Reinigung übernehmen. Zusätzliche technische Filter (z.B. Phosphatfilter) können bei kleineren Regenerationszonen oder höheren Ansprüchen an die Wasserqualität eingesetzt werden.
  • Wasserzirkulation: Eine kleine, energieeffiziente Pumpe sorgt für die langsame Zirkulation des Wassers zwischen Schwimm- und Regenerationszone. Skimmer entfernen Oberflächenschmutz.
  • Pflanzenauswahl: Es werden spezielle Wasser- und Sumpfpflanzen verwendet, die Nährstoffe aufnehmen und zur Sauerstoffproduktion beitragen (z.B. Rohrkolben, Schilf, Seerosen, Tausendblatt).

Pflege eines Naturpools

Auch wenn keine Chemie nötig ist, braucht ein Naturpool regelmäßige Pflege, um das biologische Gleichgewicht zu erhalten:

  • Pflanzenpflege: Regelmäßiger Rückschnitt der Wasserpflanzen (vor allem im Herbst), Entfernen von abgestorbenen Teilen.
  • Reinigung Schwimmbereich: Entfernen von Sedimenten und Laub vom Boden der Schwimmzone mit einem geeigneten Poolsauger oder Roboter (spezielle Modelle für Naturpools). Keschern der Oberfläche.
  • Technikwartung: Pumpe und Skimmer kontrollieren und reinigen. Ggf. Filter (z.B. Phosphatfilter) warten/erneuern.
  • Nährstoffkontrolle: Vermeiden Sie übermäßigen Nährstoffeintrag (z.B. durch Dünger aus dem Garten). Bei Bedarf Wasserwerte prüfen und ggf. Maßnahmen ergreifen (z.B. Teilwasserwechsel, Phosphatbinder).
  • Algen: Ein gewisses Maß an Algen (z.B. Fadenalgen im Frühjahr) ist normal. Bei übermäßigem Wachstum Ursachenforschung betreiben (Nährstoffe, Zirkulation) und ggf. manuell entfernen.

Die Pflege ähnelt eher der Gartenarbeit als der klassischen Poolpflege.

Kosten eines Naturpools

Die Kosten für einen Naturpool sind vergleichbar mit denen hochwertiger eingelassener Pools, können aber stark variieren.

  • Die Preise hängen von Größe, Typ (Technikeinsatz), Materialwahl, Zugänglichkeit des Grundstücks und Eigenleistungsanteil ab.
  • Rechnen Sie für einen professionell angelegten Naturpool mittlerer Größe (ca. 50-80 m² Gesamtfläche) mit Kosten ab ca. 25.000 - 60.000 Euro oder mehr.
  • Die laufenden Kosten sind tendenziell niedriger als bei Chlorpools, da keine Desinfektionsmittel benötigt werden, dafür können Kosten für Pflanzen oder Substraterneuerung anfallen.

Nutzen Sie unseren Pool-Kalkulator, um eine grobe Schätzung der Energiekosten (Pumpe) zu erhalten (die sonstigen Betriebskosten weichen bei Naturpools ab).