Pool Aufbau – Schritt für Schritt erklärt

Der Aufbau eines Pools, insbesondere eines Aufstell- oder Stahlwandpools, kann oft mit etwas handwerklichem Geschick selbst durchgeführt werden. Bei eingelassenen Pools sind viele grundlegende Schritte ähnlich, erfordern aber meist Fachkenntnisse und schweres Gerät. Diese Anleitung konzentriert sich auf die allgemeinen Schritte, die bei vielen Pooltypen relevant sind.

Wichtig: Lesen Sie immer zuerst die spezifische Aufbauanleitung Ihres Poolherstellers und befolgen Sie diese genau! Unsere Anleitung dient als allgemeiner Überblick.

Personen bauen gemeinsam einen Frame-Pool auf

1. Vorbereitung des Untergrunds: Das Fundament

Ein absolut ebener, waagerechter, stabiler und sauberer Untergrund ist die wichtigste Voraussetzung für einen sicheren Stand und eine lange Lebensdauer des Pools. Fehler hier können später kaum korrigiert werden!

  • Standort prüfen: Ist der gewählte Standort wirklich geeignet? Frei von Wurzeln, Steinen, Ameisenhügeln und nicht in einer Senke, wo sich Regenwasser sammeln kann? Sind alle nötigen Abstände eingehalten?
  • Fläche abstecken & ausheben: Markieren Sie die exakte Fläche gemäß Poolmaß (ggf. + Arbeitsraum). Entfernen Sie die Grasnarbe und darunterliegendes lockeres Erdreich. Gleichen Sie Unebenheiten sorgfältig aus. Bei versenkten oder teilversenkten Pools muss eine entsprechend tiefe und ausreichend große Baugrube ausgehoben werden.
  • Ebnen & Verdichten: Die Fläche muss 100%ig eben und waagerecht sein (lange Wasserwaage oder Schlauchwaage verwenden!). Verdichten Sie den Boden gründlich, z.B. mit einer Rüttelplatte, um spätere Setzungen zu vermeiden.
  • Schutzschicht: Legen Sie ein robustes, verrottungsfestes Bodenschutzvlies aus. Dieses schützt die Poolfolie von unten vor mechanischer Beschädigung durch Steinchen oder Wurzelreste. Bei vielen Aufstell- und Stahlwandpools wird zusätzlich eine dünne Schicht gewaschener Sand (ca. 1-2 cm, keine Steine!) empfohlen, um kleinste Unebenheiten perfekt auszugleichen und die Folie zu schonen. Sandfläche ebenfalls absolut eben abziehen!
  • Bodenplatte (optional/erforderlich): Bei größeren Stahlwandpools, teil- oder vollversenkten Pools sowie allen gemauerten/betonierten Becken ist eine Betonbodenplatte als stabiles Fundament meist zwingend erforderlich. Diese muss exakt nach Plan erstellt werden.

2. Aufbau des Rahmens / der Poolwand

Dieser Schritt variiert stark je nach Pooltyp.

  • Frame-Pools: Stecken Sie die Rahmenteile (Stangen, Verbinder, Stützen) gemäß der beiliegenden Anleitung exakt zusammen. Achten Sie darauf, dass alle Teile richtig einrasten und die Konstruktion stabil steht.
  • Stahlwandpools: Setzen Sie die Bodenschienen zu einem exakten Kreis oder Oval zusammen. Rollen Sie die Stahlwand vorsichtig ab (oft mit 2 Personen) und führen Sie sie gleichmäßig in die Nut der Bodenschiene ein. Verbinden Sie die Enden der Stahlwand mit der vorgesehenen Steck- oder Schraubverbindung (Profilleiste). Setzen Sie den Handlauf-Profil auf die Oberkante der Stahlwand auf.
  • GFK/PP-Becken: Das vormontierte Fertigbecken wird meist per Kran vorsichtig in die vorbereitete Grube gehoben und exakt ausgerichtet.

Achten Sie bei allen Typen darauf, dass die Konstruktion stabil, im Lot (senkrecht) und (bei runden/ovalen Pools) formstabil ist, bevor Sie mit dem nächsten Schritt weitermachen.

3. Installation der Poolfolie (bei Folienbecken)

Die Poolfolie (Liner) dichtet das Becken ab. Gehen Sie sorgfältig und sauber vor, um Beschädigungen oder spätere Falten zu vermeiden.

  1. Vorbereitung: Arbeiten Sie am besten bei warmem, sonnigem Wetter (ca. 20-25°C), dann ist die Folie geschmeidiger. Betreten Sie die Folie nur ohne Schuhe oder mit weichen Socken.
  2. Folie prüfen & auslegen: Breiten Sie die Folie vorsichtig im Becken aus und prüfen Sie sie auf eventuelle Transportschäden. Legen Sie sie so hin, dass die Bodennaht möglichst mittig und gleichmäßig liegt.
  3. Einhängen/Befestigen: Hängen Sie die Folie gemäß Anleitung in den Handlauf (bei Stahlwandpools mit Einhängebiese oder Keilbiese) oder befestigen Sie sie am Rahmen (bei Frame-Pools). Die Folie sollte gleichmäßig gespannt sein, aber nicht überdehnt werden.
  4. Falten glätten (WICHTIG!): Beginnen Sie, wenige Zentimeter Wasser (ca. 2-3 cm) einzulassen. Betreten Sie den Pool vorsichtig und streichen Sie nun alle Falten am Boden **von der Mitte nach außen zum Rand hin** glatt. Dies ist der wichtigste Moment zur Faltenvermeidung! Später, unter Wasserdruck, ist dies kaum noch möglich.

4. Pool mit Wasser befüllen

Nun wird der Pool langsam bis zur vorgesehenen Höhe gefüllt.

  • Langsam & gleichmäßig füllen: Nutzen Sie einen Gartenschlauch (ggf. mit einem Tuch am Ende, um den Strahl zu brechen). Ein zu schnelles oder punktuelles Füllen kann die Folie oder den Rahmen belasten.
  • Wandfalten beobachten: Während des Füllens können sich an den Wänden noch Falten bilden. Versuchen Sie, diese vorsichtig nach oben oder zur Seite zu ziehen/streichen, solange der Wasserdruck noch nicht zu hoch ist.
  • Stabilität prüfen: Beobachten Sie den Pool während des Füllens. Bleibt der Rahmen stabil? Wölbt sich die Wand gleichmäßig?
  • Ausschnitte für Technik (falls nötig): Bei Stahlwandpools werden die Ausschnitte für Skimmer und Einlaufdüse(n) oft erst gemacht, wenn der Wasserstand kurz darunter ist (ca. 5-10 cm). **Unbedingt die Herstelleranleitung beachten!** Verwenden Sie ein scharfes Cuttermesser und schneiden Sie vorsichtig nur die Folie innerhalb der Markierung/des Flanschrahmens. Montieren Sie dann sofort die Flansche und Dichtungen beidseitig (innen und außen) sorgfältig und ziehen Sie die Schrauben über Kreuz fest an, um eine dichte Verbindung zu gewährleisten.
  • Füllhöhe: Füllen Sie den Pool bis zur vom Hersteller empfohlenen Höhe (meist bis zur Mitte der Skimmeröffnung).

5. Installation der Pooltechnik

Nach dem Befüllen (oder währenddessen, je nach Anleitung) wird die Filteranlage angeschlossen.

  1. Standort wählen: Platzieren Sie Pumpe und Filteranlage nahe am Pool, aber sicher vor Überflutung und idealerweise wettergeschützt (z.B. in einem Technikhaus/-schacht). Beachten Sie die nötigen Sicherheitsabstände für elektrische Geräte zum Pool!
  2. Schläuche/Rohre verbinden: Schließen Sie die Schläuche oder die feste Verrohrung gemäß Anleitung an Skimmer, Einlaufdüse(n) und die Anschlüsse der Filterpumpe und des Filters (Mehrwegeventil) an. Achten Sie auf die korrekte Flussrichtung (Pfeile beachten!). Sichern Sie Schlauchverbindungen mit Schlauchschellen. Bei Gewinden Dichtband (Teflonband) verwenden.
  3. Filteranlage vorbereiten: Füllen Sie den Sandfilter mit der vorgeschriebenen Menge und Körnung Filtersand oder Filterglas oder setzen Sie die saubere Kartusche in den Kartuschenfilter ein.
  4. Pumpe mit Wasser füllen: Öffnen Sie den Deckel des Vorfilters der Pumpe und füllen Sie diesen mit Wasser, bis keine Luft mehr entweicht. Deckel wieder fest verschließen. Dies ist wichtig, damit die Pumpe beim ersten Start ansaugen kann (selbstansaugende Pumpen erleichtern dies).
  5. Inbetriebnahme: Stellen Sie das Mehrwegeventil (bei Sandfiltern) auf "Filtern". Schalten Sie die Filteranlage ein und prüfen Sie sofort alle Verbindungen auf Dichtigkeit. Entlüften Sie das System bei Bedarf über die Entlüftungsschraube am Filter oder kurzzeitiges Öffnen des Vorfilterdeckels (Pumpe kurz stoppen).

Details zu verschiedenen Systemen finden Sie unter Poolsysteme.

6. Abschlussarbeiten & Erstpflege

Der Pool steht, ist gefüllt und die Technik läuft – die letzten Schritte zum Badespaß!

  • Wasserwerte einstellen: Messen Sie sofort den pH-Wert des frischen Füllwassers und stellen Sie ihn korrekt auf den Idealbereich 7,0-7,4 ein.
  • Erstchlorung/Desinfektion: Führen Sie eine Grunddesinfektion durch, oft in Form einer Stoßchlorung (höhere Chlordosierung), um eventuell vorhandene Keime im Füllwasser oder Becken abzutöten. Lassen Sie die Pumpe währenddessen laufen.
  • Dauerdesinfektion einrichten: Sobald der Chlorwert nach der Stoßchlorung wieder im Normalbereich (0,5-1,5 ppm) ist, beginnen Sie mit der regulären Desinfektion (z.B. Chlortablette in Dosierschwimmer oder Skimmer).
  • Reinigung: Entfernen Sie eventuellen Schmutz, der beim Aufbau oder Befüllen hineingefallen ist, mit einem Kescher.
  • Abdeckung: Bringen Sie eine Poolabdeckung (z.B. Solarfolie) an, um das saubere und ggf. schon leicht erwärmte Wasser zu schützen.

Herzlichen Glückwunsch! Ihr Pool ist nun bereit. Denken Sie an die wichtige und regelmäßige Poolpflege, um lange Freude daran zu haben.